Interdisziplinäre Einrichtung für Wahrnehmungsförderung


Visuelle Wahrnehmungsschwierigkeiten :


Ein zehnjähriger Schüler wurde von einem Kinderarzt überwiesen. Er hatte noch immer eine unzureichende Anpassung an die Schule gezeigt. Bei einem individuellen Intelligenztest war der Handlungs-IQ niedriger als der Verbal-IQ. Aber beide lagen innerhalb der normalen Spannweite. Es gab nichts, was auf die Ursache für seine Lernstörungen hingedeutet hätte, bis seine Fähigkeiten im Bereich der visuellen Wahrnehmung geprüft wurden. Seine Werte im FEW zeigten, daß er in definierten Subbereichen ungefähr fünf Jahre retardiert war.

Unzulänglichkeiten der Wahrnehmung können von verschiedenen Perspektiven aus verstanden werden. Und zwar die psychosoziale, die neuropsychologische, die entwicklungspsychologische und die funktionale Evaluation.

Wahrnehmungsstörungen behindern nicht nur das Lernen des Kindes, sondern stören auch seine gesamte Entwicklung. Es wird häufig übersehen, daß Kinder emotional gestört, unaufmerksam und demotiviert werden, weil sie nur mangelhaft wahrnehmen. Die visuelle Wahrnehmung vermittelt die Erfahrungsmenge eines Menschen. (-Sehen ist in unserer Zeit wohl der primäre Sinneskanal-)

Zusammen mit der auditiven Wahrnehmung ist sie ein Mittel, um entfernte Ereignisse wahrzunehmen und sie ist eine Brücke zur Realität außerhalb der Reichweite der taktilen und kinästhetischen Wahrnehmung.

Untersuchungen haben eine signifikante Beziehung zwischen der visuellen Wahrnehmung und emotionalen Anpassung bei Schülern gezeigt. (z.B. Maslow et al., 1964).

Kinder die dem Druck ausgesetzt sind visuelle Wahrnehmungsaufgaben auszuführen, obwohl sie Wahrnehmungsmängel aufweisen, können diese Anpassungsschwierigkeiten entwickeln.

Wahrnehmungsstörungen sollten intensiv als auch extensiv diagnostiziert und behandelt werden. Training in spezifischen zurückgebliebenen visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten, ist - wie durch Tests oder Beobachtung festgestellt - sehr häufig ein notwendiger Schritt zur Besserung des gesamten Verhaltens, wann immer visuelle Dekodierungsschwierigkeiten bestehen.


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